Im Frühjahr 2024 beauftragte das Netzwerk Zukunft der Industrie die Prognos AG mit einer Studie zum Thema „Resilienz und strategische Souveränität Deutschlands“. Ziel der Untersuchungen war es, kritische Abhängigkeiten der deutschen Industrie zu analysieren und Handlungsempfehlungen zu entwickeln. Der Fokus lag auf vier Schlüsselbranchen: Elektromobilität, Energiewendetechnologien, Mikroelektronik und Verteidigungsindustrie.
Am 10. April kamen Experten aus Industrie und Politik im Berliner Maschinenraum zusammen, um die Ergebnisse der am selben Tag veröffentlichten Studie zu kommentieren und zu diskutieren.
Zunächst stellte Michael Astor (Direktor und Partner, Prognos AG) und Jakobus Kai Jaspersen (Junior Berater, Prognos AG) die Kernaussagen der vier Studien-Dossiers vor. Anschließend kommentierten Andreas Rade (Geschäftsführer, Verband der Automobilindustrie VDA e.V.) und Conny Schönhardt (Stabsstellenleiterin Mobilität und Fahrzeugbau, IG Metall) die Erkenntnisse zur Elektromobilität. Einen Impuls zur Mikroelektronik gab Clemens Otte (Bereichsleiter Mikroelektronik & Kabel, ZVEI e.V.), während Heiko Messerschmidt den Bereich Clean Tech aus Sicht der Arbeitnehmervertretung einordnete. Das Dossier zur Verteidigung interpretierte Anne Lauenroth, Stellvertretende Abteilungsleiterin Internationale Zusammenarbeit, Sicherheit, Rohstoffe und Raumfahrt, BDI e.V.
Die Schlussfolgerungen wurden anschließend im Fishbowl-Format gemeinsam mit dem Publikum diskutiert. Begleitet wurde die Diskussion von einem fachkräftig besetzten Podium mit Klaus Deutsch (Abteilungsleiter, BDI e.V.), Frederik Moch (Leiter der Abteilung Struktur‑, Industrie‑ und Dienstleistungspolitik, DGB-Bundesvorstand) sowie Dr. Beate Baron (Abteilungsleiterin Industriepolitik, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, BMWK). Monika Jones moderierte durch den Tag.
Videoaufzeichnung der Veranstaltung
Bilder der Fachkonferenz
Gemeinsame Erklärung von BDI und IG Metall:
“Resilienz-Strategien der Politik greifen zu kurz, Appell für einen strukturierten Dialog.”
Vorstellung der Studie „Industrielle Resilienz und strategische Souveränität Deutschlands“ durch Prognos AG im Auftrag des Netzwerk Zukunft der Industrie e.V.
Wie kann die Industrie in Deutschland in Zeiten geopolitischer Spannungen und wachsender Rohstoffabhängigkeiten resilienter werden?
Diese Frage steht im Zentrum einer neuen gemeinsamen Erklärung von BDI und IG Metall, die im Rahmen der Vorstellung der Studie „Industrielle Resilienz und strategische Souveränität Deutschlands“ veröffentlicht wurde.
Die beiden Partner fordern eine ganzheitliche industriepolitische Strategie, die über selektive Einzelmaßnahmen hinausgeht. Denn: Die Herausforderungen reichen von unfairen Handelspraktiken über fehlende Rohstoffzugänge bis hin zu strukturellen Schwächen entlang der industriellen Wertschöpfungsketten. Der Appell an die Politik ist deutlich: Resilienz beginnt weit vor dem fertigen Produkt – und verlangt abgestimmtes Handeln aller Akteure.