#ZukunftDerIndustrie
Wenn Europa bis 2050 zum weltweit ersten klimaneutralen Kontinent werden soll, müssen Investitionen in grüne Technologien mit einer nachhaltigen und modernen Industriepolitik verknüpft werden.
Sowohl in der europäischen als auch in der deutschen Politik werden derzeit massive Anstrengungen unternommen, um die jeweiligen Corona-Recovery-Maßnahmen mit den Anforderungen an eine grüne Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft zusammenzubringen. Diese Anstrengungen müssen weiter ausgebaut und mit einer nachhaltigen, modernen Industriepolitik verknüpft werden.
Der Industrie kommt hier eine zentrale Bedeutung in zu. Ohne unsere Produkte und Lösungen, wird die ökologische Transformation nicht gelingen. Kein Windrad würde sich drehen, kein Elektroauto auf die Straße rollen – und Häuser blieben ohne moderne Baustoffe, dreifach verglaste Fenster oder automatische Temperaturregler Energiefresser. Die Industrie arbeitet täglich engagiert an innovativen Verfahren, um noch mehr Materialien einzusparen und Produkte langlebiger zu machen.
Es kommt aber nicht nur auf das an, was produziert wird, sondern auch darauf, wie man es produziert. Erneuerbare Energien bilden die Basis einer klimaneutralen Industrie. Um die Transformation zur CO2-Neutralität mit der Stärkung der Wirtschaft zu verbinden, brauchen wir mehr Akzeptanz für Maßnahmen zum Ausbau erneuerbarer Energien.
Das Bündnis „Zukunft der Industrie“ unterstützt die Schwerpunktsetzung der EU-Kommission bei Klimaschutz und Digitalem. Wichtig ist, dass die EU-Kommission sich sowohl auf die Chancen des Green Deals fokussiert als auch die Herausforderungen berücksichtigt, um gleichzeitig Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, Innovationspotenziale zu heben und Klimaneutralität der EU bis 2050 zu erreichen.
Mit zunehmenden Investitionen in grüne Technologien können die Treibausgas-Emissionen weiter sinken. Doch wenn Europa bis 2050 zum weltweit ersten klimaneutralen Kontinent werden soll, muss diese Entwicklung in Deutschland und in Europa konsolidiert und beschleunigt werden.
Green Recovery Plan vorlegen
Der European Green Deal muss Klimaschutz und Transformation zur zentralen Leitlinie in der europäischen Politik machen. Die Finanzierung von Klimapolitik muss stärker ins Zentrum gerückt werden. Die Europäische Kommission soll deshalb in den nächsten Jahren den europäischen Regulierungsrahmen, v. a. auch im Kontext der EU-Beihilferegelungen, weiterentwickeln und an die neuen europäischen Klimaziele anpassen. Der Industriepolitik kommt in diesem Prozess die Aufgabe zu, die richtigen Weichen für den verstärkten Umstieg auf nachhaltige Technologien und Wertschöpfungsketten zu stellen. Dazu gehört die Förderung von Innovationen und Investitionen in Forschung ebenso wie die Entwicklung eines verlässlichen Marktrahmens für die Skalierung neuer Technologien. Die Maßnahmen im Zukunftspaket sind hierbei positiv zu bewerten, müssen aber rasch weiterentwickelt und ausgeweitet werden. Mit der nationalen und der europäischen Wasserstoffstrategie werden wichtige Impulse gesetzt. Es muss sowohl Forschung und Entwicklung als auch Produktionsstandorte in Deutschland geben.
Ausbau erneuerbare Energien vorantreiben
Erneuerbare Energien sind die Basis für eine klimaneutrale Industrie. Eine nachhaltige industriepolitische Strategie muss für einen verlässlichen und zügigen Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland und in Europa sorgen. Die im Konjunktur- und Zukunftspaket der Bundesregierung beschlossene Deckelung der EEG-Umlage war ein richtiger Schritt und angesichts der erwarteten coronabedingten Steigerung der EEG-Umlage im Jahr 2021 dringend geboten. Um die Sektorkopplung und klimafreundliche Geschäftsmodelle voranzutreiben, müssen weitere Schritte zu einer Reform der EEG-Umlage und der Abgaben und Umlagen auf Energiepreise zügig entwickelt und umgesetzt werden.
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