Panel Dis­kus­si­on Brüssel

Veranstaltungsdatum: 04.03.2025
v.l.n.r: M. Jones, U. Philipp, T. Gönner, M. Ecke, E. Göger, M. Vassiliadis, M. Beyrer (@ Eric Beghen )

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Euro­päi­sche Indus­trie­po­li­tik für Wett­be­werbs­fä­hig­keit und Wandel

Wie kann es gelin­gen Euro­pa wie­der wett­be­werbs­fä­hi­ger zu machen, ohne dabei die Trans­for­ma­ti­on der Indus­trie aus dem Blick zu verlieren?

Am Abend des 3. März hat das Netz­werk Zukunft der Indus­trie Udo Phil­ipp, (Staats­se­kre­tär, BMWK), Tan­ja Gön­ner (Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin, BDI), Hei­ko Ree­se (Bereichs­lei­ter Indus­trie und Bran­chen­po­li­tik, IG Metall), Estel­le Göger (Euro­päi­sche Kom­mis­si­on), Mat­thi­as Ecke (EU Par­la­ment), Micha­el Vas­si­lia­dis (Prä­si­dent, Indus­tri­ALL Euro­pe) und Mar­kus Bey­rer (Gene­ral­di­rek­tor, Busi­ness Euro­pe) in die Lan­des­ver­tre­tung NRW in Brüs­sel ein­ge­la­den, um über die Zukunft der euro­päi­schen Indus­trie zu dis­ku­tie­ren. Ein span­nen­des Vor­ha­ben, ange­sichts der bri­san­ten Welt­la­ge, die aktu­ell Euro­pa und ins­be­son­de­re die Indus­trie­un­ter­neh­men bedroht und zum Han­deln antreibt.

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His­to­ri­sche Chance

Den Auf­takt mach­te Staats­se­kre­tär Udo Phil­ipp (BMWK). Er dank­te dem Netz­werk Zukunft der Indus­trie für die Initia­ti­ve, Ver­tre­ter aus Wirt­schaft, Gewerk­schaf­ten und Poli­tik in Brüs­sel zusam­men­zu­brin­gen, um gemein­sam drän­gen­de The­men zu dis­ku­tie­ren und Lösun­gen voranzutreiben.

Die kom­men­den Jah­re sei­en ent­schei­dend für die Zukunft Euro­pas. Unter­neh­men und die Indus­trie stün­den an einem kri­ti­schen Punkt. Beson­ders betrof­fen sei­en ener­gie­in­ten­si­ve Sek­to­ren wie Stahl­pro­duk­ti­on, Maschi­nen­bau und Auto­mo­bil­in­dus­trie. Es gebe vie­le Her­aus­for­de­run­gen, aber eben­so gro­ße Chan­cen. Die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on habe mit kla­rem Ver­ständ­nis für den wirt­schaft­li­chen Rah­men einen Fahr­plan für die nächs­te Legis­la­tur­pe­ri­ode erstellt. Beson­ders begrüß­te Phil­ipp, dass die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der euro­päi­schen Wirt­schaft zum zen­tra­len Leit­prin­zip erklärt wur­de. Zen­tral sei eine kli­ma­neu­tra­le Trans­for­ma­ti­on der Indus­trie, ohne dabei die inter­na­tio­na­le Wett­be­werbs­fä­hig­keit zu gefähr­den. Der Clean Indus­tri­al Deal müs­se dabei eine ganz­heit­li­che Stra­te­gie ver­fol­gen. Drei Kern­prio­ri­tä­ten hob er dar­aus her­vor: Inno­va­ti­on, Dekar­bo­ni­sie­rung und Resi­li­enz. Ein Bün­del an Maß­nah­men sei­en jetzt anzu­ge­hen: Büro­kra­tie­ab­bau, geziel­te Inves­ti­tio­nen, die Stär­kung des Bin­nen­mark­tes und Resi­li­enz durch neue Han­dels­ab­kom­men und Roh­stoff­si­che­rung sowie För­de­rung grü­ner Tech­no­lo­gien.
Zum Abschluss appel­lier­te er an alle Akteu­re, den Wan­del nicht als Risi­ko, son­dern als his­to­ri­sche Chan­ce zu begrei­fen. Es sei kei­ne Fra­ge, ob wir uns ändern wer­den, son­dern wie schnell und selbst­be­wusst wir das tun können

Ein Weck­ruf aus der Industrie

Tan­ja Gön­ner (BDI) eröff­ne­te ihren Impuls mit einem ein­dring­li­chen Auf­ruf: „Der Snoo­ze-But­ton ist kei­ne Opti­on mehr“. Sie beton­te, dass die aktu­el­len geo­po­li­ti­schen Ent­wick­lun­gen ein Umden­ken erfor­dern. Euro­pa kön­ne es sich nicht län­ger leis­ten, nur zu reagie­ren, son­dern müs­se ent­schlos­sen han­deln, um sei­ne Resi­li­enz und Wett­be­werbs­fä­hig­keit nach­hal­tig zu stär­ken – es brau­che eine stra­te­gi­sche Neu­aus­rich­tung der euro­päi­schen Wirtschaftspolitik. 

Die EU müs­se ihre wirt­schaft­li­che Durch­set­zungs­kraft kon­se­quen­ter nut­zen, ins­be­son­de­re im Hin­blick auf den Bin­nen­markt, der als größ­ter Wirt­schafts­raum welt­weit ein ent­schei­den­der Hebel für geo­po­li­ti­schen Ein­fluss sei. Doch bis­lang wer­de die­ses Poten­zi­al nicht aus­rei­chend aus­ge­schöpft. Gön­ner iden­ti­fi­zier­te zwei Schlüs­sel­be­rei­che, auf die sich die euro­päi­sche Indus­trie­po­li­tik fokus­sie­ren müs­se: Sicher­heit sowie Resi­li­enz und Wett­be­werbs­fä­hig­keit. Ers­te­re sei durch die ver­än­der­te sicher­heits­po­li­ti­sche Lage zwin­gend erfor­der­lich. Euro­pa müs­se sei­ne Ver­tei­di­gungs­fä­hig­kei­ten eigen­stän­dig aus­bau­en und stra­te­gi­sche Abhän­gig­kei­ten redu­zie­ren. Euro­pa müs­se mit diver­si­fi­zier­ten Han­dels­be­zie­hun­gen bei fai­ren Wett­be­werbs­be­din­gun­gen dem wach­sen­den Pro­tek­tio­nis­mus aus den USA begeg­nen. Es brau­che eine akti­ve Wirt­schafts­po­li­tik, die sich an den Prin­zi­pi­en des Clean Indus­tri­al Deal (CID) ori­en­tie­re. Die­ser set­ze wich­ti­ge Impul­se für eine kli­ma­freund­li­che, inno­va­ti­ve Indus­trie­po­li­tik. Es gel­te, geziel­te Inves­ti­tio­nen in Schlüs­sel­tech­no­lo­gien wie künst­li­che Intel­li­genz, digi­ta­le Ver­net­zung und nach­hal­ti­ge Pro­duk­ti­on vor­an­zu­trei­ben. In die­sem Zusam­men­hang beton­te Gön­ner auch die Not­wen­dig­keit einer effek­ti­ven Ent­bü­ro­kra­ti­sie­rung in Euro­pa.
Abschlie­ßend macht sie klar: Ein dra­ma­ti­scher Wan­del ist uner­läss­lich. Euro­pa brau­che nun die Bereit­schaft aller Betei­lig­ten, der Kom­mis­si­on, des Rates, der Mit­glied­staa­ten sowie des Par­la­ments, um den Durch­bruch zu schaf­fen. „Wir haben viel­leicht nicht mehr so vie­le Gele­gen­hei­ten“, mahn­te sie.

Ohne hoch­wer­ti­ge Arbeits­plät­ze kein star­kes Europa

Auf die Aus­füh­run­gen von Tan­ja Gön­ner folg­te Hei­ko Ree­se (IG Metall), der die indus­trie­po­li­ti­schen Her­aus­for­de­run­gen aus Sicht der Arbeit­neh­mer­ver­tre­tung beleuch­te­te. Er skiz­zier­te die Pro­ble­me der ener­gie­in­ten­si­ven Indus­trie – hohe Ener­gie­prei­se, regu­la­to­ri­sche Unsi­cher­hei­ten und wach­sen­de Büro­kra­tie. Ree­se begrüß­te die indus­trie­po­li­ti­schen Initia­ti­ven der EU-Kom­mis­si­on und den sek­to­ra­len Action Plan, warn­te aber vor beschleu­nig­ter Deindus­tria­li­sie­rung, die ganz Euro­pa betref­fen würde. 

Qua­li­tät und Sicher­heit der Arbeits­plät­ze stün­den auf dem Spiel, daher brau­che es eine ent­schie­de­ne indus­trie­po­li­ti­sche Stra­te­gie, die über rei­ne Wett­be­werbs­fä­hig­keit hin­aus­ge­he und Resi­li­enz stär­ke. Ree­se beton­te die Not­wen­dig­keit einer akti­ven Indus­trie­po­li­tik: Indus­tri­el­le Struk­tu­ren müss­ten gezielt erhal­ten und geför­dert wer­den. „Euro­pa muss geschlos­sen han­deln und Stär­ke zei­gen“, beton­te er. Inves­ti­tio­nen in Infra­struk­tur und Trans­for­ma­ti­on sei­en essen­zi­ell, um Wett­be­werbs­fä­hig­keit zu sichern. Eine IG Metall- und BDI-Stu­die bezif­fe­re den Inves­ti­ti­ons­be­darf in Deutsch­land auf über 600 Mil­li­ar­den Euro – auch euro­pa­weit sei der Bedarf hoch. För­der­mit­tel soll­ten jedoch an Stand­ort- und Arbeits­platz­si­che­rung geknüpft sein. Ein wei­te­res zen­tra­les The­ma waren die Ener­gie­prei­se. Ree­se for­der­te einen euro­päi­schen Ansatz zur Sicher­stel­lung wett­be­werbs­fä­hi­ger Ener­gie­prei­se. Der „Action Plan for Afforda­ble Ener­gy“ ent­hal­te gute Ansät­ze, doch lang­fris­ti­ge Lösun­gen sei­en nötig. Auch Büro­kra­tie­ab­bau sei wich­tig, dür­fe aber nicht zulas­ten von Arbeit­neh­mer­rech­ten gehen. Statt­des­sen brau­che es intel­li­gen­te Digi­ta­li­sie­rung und eine kohä­ren­te poli­ti­sche Abstimmung.

Am Ende zeig­te sich Ree­se opti­mis­tisch. Euro­pa kön­ne den Wan­del hin zu einer nach­hal­ti­gen, resi­li­en­ten und ver­netz­ten Indus­trie bewäl­ti­gen: „Eine star­ke euro­päi­sche Indus­trie, die Wohl­stand schafft und siche­re Arbeits­plät­ze bie­tet, ist der Garant für ein star­kes Euro­pa. Las­sen Sie uns gemein­sam dar­an arbeiten!“

Dis­kus­si­on: „Wett­be­werbs­fä­hig­keit und Trans­for­ma­ti­on – kommt jetzt der Wan­del für die euro­päi­sche und deut­sche Industrie?“

In der anschlie­ßen­den Dis­kus­si­on wur­den die Schlag­wor­te des Abends ver­tieft dis­ku­tiert. Mode­ra­to­rin Moni­ka Jones bat Staats­se­kre­tär Phil­ipp (BMWK), Tan­ja Gön­ner (BDI), Hei­ko Ree­se (IG Metall), Estel­le Göger (Euro­päi­sche Kom­mis­si­on), Mat­thi­as Ecke (EU Par­la­ment), Micha­el Vas­si­lia­dis (Indus­tri­ALL Euro­pe) und Mar­kus Bey­rer (Busi­ness Euro­pe) ihre Plät­ze ein­zu­neh­men. Sie zoom­te mit geziel­ten Fra­gen auf die akzen­tu­ier­ten Her­aus­for­de­run­gen der euro­päi­schen Indus­trie­po­li­tik: Wel­che Prio­ri­tä­ten muss die EU jetzt set­zen? Wel­che Maß­nah­men sind nötig, um Wett­be­werbs­fä­hig­keit, Trans­for­ma­ti­on und Wohl­stand lang­fris­tig zu sichern – und damit auch unse­re Umwelt, unter­neh­me­ri­sche Frei­heit und Demokratie?

Die Dis­ku­tan­ten waren sich in einem Punkt schnell einig: „Walk the Walk“ sei nun das Mot­to. Es ist an der Zeit zu han­deln – und zwar schnell. Den­noch brau­che es ein stra­te­gi­sches Ziel für die euro­päi­sche Indus­trie und eine kla­re Rich­tung, in die alle Akteu­re ein­schla­gen kön­nen. Euro­pa müs­se stra­te­gisch und ent­schlos­sen agie­ren, um im glo­ba­len Wett­be­werb nicht wei­ter an Boden zu ver­lie­ren. Neben einem gemein­sa­men indus­trie­po­li­ti­schen Ziel­bild brau­che es kon­kre­te Maß­nah­men – vom Büro­kra­tie­ab­bau über nied­ri­ge­re Ener­gie­kos­ten bis hin zu Inves­ti­tio­nen in Zukunfts­tech­no­lo­gien wie Künst­li­che Intel­li­genz und grü­nen Stahl. Dabei sei eine klu­ge Finan­zie­rung und eine effi­zi­en­te­re Kom­mer­zia­li­sie­rung von Inno­va­tio­nen essen­zi­ell. Doch damit nicht genug: För­der­pro­gram­me müss­ten bes­ser koor­di­niert wer­den. Ener­gie­in­ten­si­ve Bran­chen müss­ten zudem gezielt ent­las­tet wer­den — etwa durch eine ver­läss­li­che Strom­preis­po­li­tik und eine lang­fris­ti­ge Per­spek­ti­ve für den Emis­si­ons­han­del über das Jahr 2030 hin­aus. Ob Inves­ti­tio­nen in Infra­struk­tur, For­schung oder den Ener­gie­sek­tor – alle weg­wei­sen­den Ent­schei­dun­gen müs­sen zuguns­ten euro­päi­scher Stand­or­te getrof­fen wer­den. Ein zukunfts­fä­hi­ges Euro­pa braucht Ver­trau­en, Zusam­men­halt und ehr­li­che Dis­kus­sio­nen. Erst­mals seit Jahr­zehn­ten steht Euro­pa vor ernst­haf­ten Bedro­hun­gen von außen. In die­sen Zei­ten dür­fe es kein unbe­re­chen­ba­res poli­ti­sches Han­deln geben. Es brau­che eine ein­heit­li­che euro­päi­sche Regie­rung, die Ver­trau­en zwi­schen Mit­glieds­staa­ten stär­ke. Von der neu­en deut­schen Regie­rung wur­de erwar­tet, dass sie bei den Inves­ti­tio­nen und der Poli­tik zur Stei­ge­rung der euro­päi­schen Wett­be­werbs­fä­hig­keit eine Füh­rungs­rol­le übernimmt.

Die Bri­sanz des The­mas zeig­te sich nicht nur an der inten­si­ven Dis­kus­si­on, son­dern auch an der hohen Kon­zen­tra­ti­on im Raum und den zahl­rei­chen Publi­kums­fra­gen. Euro­pa ste­he an einem ent­schei­den­den Punkt: Jetzt gel­te es, die Stär­ken des Bin­nen­markts kon­se­quent zu nut­zen, Ver­trau­en zwi­schen Poli­tik und Wirt­schaft zu stär­ken und den indus­tri­el­len Wan­del aktiv zu gestalten.

Video­mit­schnitt der Veranstaltung

Impres­sio­nen

#Zukunft­Der­In­dus­trie


Eng­lish Version

Euro­pean indus­tri­al poli­cy for com­pe­ti­ti­ve­ness and transformation

On the evening of March 3, the Netz­werk Zukunft der Indus­trie invi­ted Udo Phil­ipp (Sta­te Secre­ta­ry, BMWK), Tan­ja Gön­ner (CEO, BDI), Hei­ko Ree­se (Head of Indus­try and Sec­tor Poli­cy, IG Metall), Estel­le Göger (Euro­pean Com­mis­si­on), Mat­thi­as Ecke (EU Par­lia­ment), Micha­el Vas­si­lia­dis (Pre­si­dent, Indus­tri­ALL Euro­pe), and Mar­kus Bey­rer (Direc­tor Gene­ral, Busi­ness Euro­pe) to the NRW Sta­te Repre­sen­ta­ti­on in Brussels to dis­cuss the future of Euro­pean indus­try. A high­ly rele­vant endea­vor, given the cur­rent glo­bal ten­si­ons that threa­ten Euro­pe and, in par­ti­cu­lar, indus­tri­al enter­pri­ses, pushing them to take action.

His­to­ric Opportunity

Sta­te Secre­ta­ry Udo Phil­ipp from the Ger­man Fede­ral Minis­try for Eco­no­mic Affairs and Cli­ma­te Action (BMWK) ope­ned the evening with an poli­ti­cal impuls. He than­ked the Net­work for the Future of Indus­try for its initia­ti­ve in brin­ging tog­e­ther repre­sen­ta­ti­ves from busi­ness, trade uni­ons, and poli­tics in Brussels to joint­ly address urgent issues and dri­ve for­ward solutions.

The coming years, he empha­si­zed, would be decisi­ve for Europe’s future. Com­pa­nies and indus­tries were at a cri­ti­cal junc­tu­re, with ener­gy-inten­si­ve sec­tors such as steel pro­duc­tion, mecha­ni­cal engi­nee­ring, and the auto­mo­ti­ve indus­try par­ti­cu­lar­ly affec­ted. Howe­ver, along­side the chal­lenges, the­re were also signi­fi­cant opportunities.

The Euro­pean Com­mis­si­on had deve­lo­ped a road­map for the next legis­la­ti­ve peri­od with a clear under­stan­ding of the eco­no­mic frame­work. Phil­ipp espe­ci­al­ly wel­co­med the fact that the com­pe­ti­ti­ve­ness of the Euro­pean eco­no­my had been estab­lished as a cen­tral gui­ding prin­ci­ple. The key was to dri­ve for­ward a cli­ma­te-neu­tral trans­for­ma­ti­on of indus­try wit­hout jeo­par­di­zing inter­na­tio­nal com­pe­ti­ti­ve­ness. The Clean Indus­tri­al Deal must the­r­e­fo­re pur­sue a holi­stic stra­tegy based on three core prio­ri­ties: inno­va­ti­on, decar­bo­niza­ti­on, and resilience.

Urgent mea­su­res now included cut­ting bureau­cra­cy, tar­ge­ted invest­ments, streng­thening the sin­gle mar­ket, and enhan­cing resi­li­ence through new trade agree­ments and secu­ring raw mate­ri­als. The pro­mo­ti­on of green tech­no­lo­gies also had to be accelerated.

In con­clu­si­on, Phil­ipp cal­led out to see trans­for­ma­ti­on not as a risk but as a his­to­ric oppor­tu­ni­ty that we have the power to shape. The ques­ti­on is not whe­ther Euro­pe would chan­ge, but how quick­ly and with what con­fi­dence it can.

A Wake-Up Call from the Industry

Tan­ja Gön­ner (BDI), ope­ned her impuls with a strong war­ning: “The snoo­ze but­ton is no lon­ger an opti­on.” She stres­sed that cur­rent geo­po­li­ti­cal deve­lo­p­ments demand a fun­da­men­tal shift in thin­king. Euro­pe can no lon­ger afford to mere­ly react – it must act decisi­ve­ly to streng­then its resi­li­ence and com­pe­ti­ti­ve­ness in the long term. A key ele­ment of this is the stra­te­gic rea­lignment of Euro­pean eco­no­mic policy.

The EU must levera­ge its eco­no­mic strength more effec­tively, par­ti­cu­lar­ly by ful­ly uti­li­zing the poten­ti­al of its sin­gle mar­ket, the world’s lar­gest eco­no­mic area, as a cru­cial instru­ment for geo­po­li­ti­cal influence. Howe­ver, this poten­ti­al remains lar­ge­ly untap­ped. Gön­ner iden­ti­fied two key are­as for Euro­pean indus­tri­al poli­cy: secu­ri­ty and resi­li­ence, as well as com­pe­ti­ti­ve­ness. The first has beco­me essen­ti­al due to the chan­ging secu­ri­ty situa­ti­on. Euro­pe must streng­then its defen­se inde­pendent­ly and redu­ce stra­te­gic depen­den­ci­es. Euro­pe must coun­ter the gro­wing pro­tec­tion­ism from the USA with diver­si­fied trade rela­ti­ons and fair com­pe­ti­ti­ve con­di­ti­ons. A proac­ti­ve eco­no­mic poli­cy is neces­sa­ry — one that ali­gns with the prin­ci­ples of the Clean Indus­tri­al Deal (CID). This initia­ti­ve pro­vi­des important impul­ses for a cli­ma­te-fri­end­ly and inno­va­ti­ve indus­tri­al stra­tegy. Euro­pe must push for­ward tar­ge­ted invest­ments in key tech­no­lo­gies such as arti­fi­ci­al intel­li­gence, digi­tal con­nec­ti­vi­ty, and sus­tainable production.

In this con­text, Gön­ner also empha­si­zed the urgent need for effec­ti­ve dere­gu­la­ti­on in Euro­pe. She con­cluded with a clear mes­sa­ge: dra­ma­tic chan­ge is unavo­ida­ble. Euro­pe now requi­res com­mit­ment from all stake­hol­ders – the Com­mis­si­on, the Coun­cil, the Mem­ber Sta­tes, and the Par­lia­ment – to achie­ve a breakth­rough. “We may not have all that many other oppor­tu­ni­ties”, she warned.

No Strong Euro­pe Wit­hout Qua­li­ty Jobs

Fol­lo­wing Tan­ja Gönner’s remarks, Hei­ko Ree­se from IG Metall addres­sed the indus­tri­al poli­cy chal­lenges from the per­spec­ti­ve of workers’ repre­sen­ta­ti­on. He out­lined the dif­fi­cul­ties faced by ener­gy-inten­si­ve indus­tries – high ener­gy cos­ts, regu­la­to­ry uncer­tain­ties, and incre­asing bureau­cra­cy. Ree­se wel­co­med the EU Commission’s indus­tri­al poli­cy initia­ti­ves and the sec­to­ral Action Plan but war­ned against acce­le­ra­ted deindus­tria­liza­ti­on, which would affect all of Europe.

Job qua­li­ty and secu­ri­ty were at sta­ke, he stres­sed, and a strong indus­tri­al poli­cy was nee­ded – one that goes bey­ond com­pe­ti­ti­ve­ness and streng­thens resi­li­ence. Ree­se empha­si­zed the importance of a proac­ti­ve indus­tri­al poli­cy: indus­tri­al struc­tures should not be left to the mar­ket alo­ne but actively sup­port­ed and pre­ser­ved. “Euro­pe must act in unity and show strength,” he urged. Invest­ments in infra­struc­tu­re and trans­for­ma­ti­on were cru­cial to main­tai­ning com­pe­ti­ti­ve­ness. A joint stu­dy by IG Metall and BDI esti­ma­ted that Ger­ma­ny alo­ne requi­res over €600 bil­li­on in invest­ments, with a simi­lar­ly high demand across Euro­pe. Howe­ver, fun­ding must be tied to loca­ti­on and job secu­ri­ty commitments.

Ano­ther key issue was ener­gy pri­ces. Ree­se cal­led for a Euro­pean approach to ensu­re com­pe­ti­ti­ve ener­gy cos­ts. While the “Action Plan for Afforda­ble Ener­gy” con­tai­ned pro­mi­sing ele­ments, long-term solu­ti­ons were nee­ded. Addi­tio­nal­ly, redu­cing bureau­cra­cy was important but must not come at the expen­se of workers’ rights. Ins­tead, smart digi­ta­liza­ti­on and coher­ent poli­ti­cal coor­di­na­ti­on were required.

Despi­te the­se chal­lenges, Ree­se remain­ed opti­mi­stic. Euro­pe, he said, could suc­cessful­ly tran­si­ti­on to a sus­tainable, resi­li­ent, and inter­con­nec­ted indus­try: “A strong Euro­pean indus­try that gene­ra­tes pro­spe­ri­ty and secu­re jobs is the foun­da­ti­on of a strong Euro­pe. Let’s work tog­e­ther to achie­ve it!”

Dis­cus­sion: “Com­pe­ti­ti­ve­ness and trans­for­ma­ti­on — is chan­ge coming for Euro­pean and Ger­man industry?”

In the dis­cus­sion that fol­lo­wed, the evening’s key­words were dis­cus­sed in grea­ter depth. Mode­ra­tor Moni­ka Jones asked Sta­te Secre­ta­ry Phil­ipp (BMWK), Tan­ja Gön­ner (BDI), Hei­ko Ree­se (IG Metall), Estel­le Göger (Euro­pean Com­mis­si­on), Mat­thi­as Ecke (EU Par­lia­ment), Micha­el Vas­si­lia­dis (Indus­tri­ALL Euro­pe) and Bey­rer (Busi­ness Euro­pe) to take their seats. She zoo­med in on the accen­tua­ted chal­lenges of Euro­pean indus­tri­al poli­cy with spe­ci­fic ques­ti­ons: What prio­ri­ties must the EU set now? What mea­su­res are nee­ded to secu­re com­pe­ti­ti­ve­ness, trans­for­ma­ti­on and pro­spe­ri­ty in the long term — and thus also our envi­ron­ment, entre­pre­neu­ri­al free­dom and democracy?

The panelists quick­ly agreed on one point: “Walk the Walk” is now key. It is time to act – and to speed up. Nevert­hel­ess, the­re needs to be a stra­te­gic goal for Euro­pean indus­try and a clear direc­tion in which all play­ers can move. Euro­pe must act stra­te­gi­cal­ly and decisi­ve­ly in order not to lose fur­ther ground in glo­bal com­pe­ti­ti­on. In addi­ti­on to a com­mon indus­tri­al poli­cy visi­on, con­cre­te mea­su­res are nee­ded — from redu­cing bureau­cra­cy and lowe­ring ener­gy cos­ts to inves­t­ing in future tech­no­lo­gies such as arti­fi­ci­al intel­li­gence and green steel. Smart finan­cing and more effi­ci­ent com­mer­cia­liza­ti­on of inno­va­tions are essen­ti­al. But that’s not all: fun­ding pro­grams need to be bet­ter coor­di­na­ted. Ener­gy-inten­si­ve indus­tries must also be spe­ci­fi­cal­ly reli­e­ved – for exam­p­le through a relia­ble elec­tri­ci­ty pri­ce poli­cy and a long-term per­spec­ti­ve for emis­si­ons tra­ding bey­ond 2030. Whe­ther invest­ments in infra­struc­tu­re, rese­arch or the ener­gy sec­tor – all ground­brea­king decis­i­ons must be made in favor of Euro­pean loca­ti­ons. A sus­tainable Euro­pe needs trust, cohe­si­on and honest dis­cus­sions. For the first time in deca­des, Euro­pe is facing serious exter­nal thre­ats. In the­se times, the­re should be no unpre­dic­ta­ble poli­ti­cal action. What is nee­ded is a uni­fied Euro­pean govern­ment that streng­thens trust bet­ween mem­ber sta­tes. The new Ger­man govern­ment was expec­ted to take a lea­ding role in invest­ments and poli­ci­es to increase Euro­pean competitiveness.

The explo­si­ve natu­re of the topic was evi­dent not only from the inten­si­ve dis­cus­sion, but also from the high level of con­cen­tra­ti­on in the room and the num­e­rous ques­ti­ons from the audi­ence. Euro­pe is at a tur­ning point: now is the time to make con­sis­tent use of the strengths of the inter­nal mar­ket, to streng­then trust bet­ween poli­tics and busi­ness and to actively shape indus­tri­al change.

#Zukunft­Der­In­dus­trie

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